Zusammenhang zwischen Arbeitsgedächtnistraining und Alzheimer (Update)

Marcel Liechti (Neuronalfit) erklärt den Zusammenhang zwischen altersbedingten Demenzen und was Arbeitsgedächtnistraining bewirkt.

Drei Aktivitäten sind im Wesentlichsten die beste Prävention gegen Altersdemenz:

Vor welchen Beschwerden haben Menschen im Alter am meisten Angst?

 

Richtig: Altersdemenz, z.B. Alzheimer. Mit fortschreitendem Alter erscheinen kognitive Schwierigkeiten, die vorerst ärgerlicher sind, als dass Sie wirklich eine Behinderung darstellen. Diese Schwierigkeiten liegen hauptsächlich an einer größeren Empfindlichkeit in Bezug auf Störeinflüsse (Lärm, Unterhaltung mit mehreren Personen), eine geringere Aufmerksamkeit und der reduzierten Fähigkeit mehrere Informationen auf einmal aufzunehmen und zu analysieren (kochen und gleichzeitig eine leicht technische Unterhaltung verstehen, Reden und gleichzeitig Auto fahren). Die Information wird immer oberflächlicher wahrgenommen, die Organisation und Einordnung der zu speichernden Angaben verläuft langsamer und unvollständig, sowie die Erzeugung von gedanklichen Vorstellungen ist weniger einfach. Daraus entstehen Speicherungsschwierigkeiten und eine gewisse Langsamkeit, um Erinnerungen (Vornamen) oder jüngste Ereignisse (weshalb man in einen bestimmten Raum gekommen ist) wiederzufinden. Sie kennen das womöglich aus eigener Erfahrung.

Warum sollte man mehr Arbeitsgedächtnistraining machen bzw. seine kognitiven Fähigkeiten trainieren?

 

Indem man sein Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis) trainiert und somit auch seine kognitiven Fähigkeiten trainiert, können manche dieser Schwierigkeiten behoben werden, die einem im Alltag zu schaffen machen. Dies ist wissenschaftlich solide gesichert! Manche Studien haben übrigens bewiesen, dass eine ausgiebige und abwechslungsreiche kognitive Stimulation den Eintritt der Alzheimerkrankheit um einige Jahre hinausschiebt. Kognitives nachhaltiges Gehirntraining erweitert den Ausbau der Gehirnplastizität, die so neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen erstellt. Was wir außerdem erst seit gut 15 Jahren aus der Gehirnforschung wissen, ist, dass Bewegung die Produktion von neuen Nervenzellen fördert und durch regelmäßiges Arbeitsgedächtnistraining die vorhandenen Stammnervenzellen zum „Blühen“ bringt. Nicht vergessen werden sollte beim Trainieren des Arbeitsgedächtnisses übrigens auch das regelmäßige Testen. Es gibt entsprechende Übungen, die für einen Arbeitsgedächtnis Test gedacht sind.

Wie können die kognitiven Funktionen trainiert werden?

Zunächst stellen bloße Tatsachen, wie ein reges Sozialleben und kulturelle Aktivitäten zu haben, zu lesen, Rätsel zu lösen oder Karten zu spielen, zu kochen oder mit Enkelkinder zu beschäftigen, natürliche und effiziente Stimulationssituationen für das Gehirn dar. Das Wichtige ist die Vielfältigkeit, die Begeisterung und die Motivation. Es ist jedoch klar, dass man seine kognitiven Fähigkeiten nicht so trainieren kann, wie seine Körpermuskeln. Auch wenn Memory spielen die vergangenen Erinnerungen der Spielregeln stimuliert und Rätsel lösen das Wortgedächtnis (Rechtschreibung, Definitionen, Regeln) trainiert, kann man alleine dadurch nicht seine Schlüssel oder sein Auto wiederfinden! Der sogenannte Transfer gelingt auf diese Weise leider nicht. So ist es also unerlässlich, sämtliche Aspekte der kognitiven Funktionen des Gehirns zu trainieren, und vor allem auch jene, die durch reine erworbene Routine vernachlässigt werden. Wie oft sollte man trainieren, damit es wirksam ist?

Wie trainiere ich mein Gehirn (Gehirntraining)?

Es gibt keine allgemein gültige Regel. Man kann aber drei bis fünf Trainingseinheiten pro Woche, von je ca. 20-30 min empfehlen. Um Übermüdung und Interessenverlust zu vermeiden ist auf Abwechslung und die Regelmäßigkeit zu achten. Typischerweise lernt man Sprachen möglichst täglich, aber in kleinen Lerneinheiten. Eine neue Sprache lernen ist Gehirntraining pur!

Wo kann ich effektives Arbeitsgedächtnistraining machen?

Wir können aus Überzeugung drei kostenlose Tipps geben:

Probleme mit dem Gedächtnis? Ab wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Gedächtnisschwierigkeiten erscheinen unabhängig vom Alter und hängen von verschiedenen Umständen ab: Sich an einen Nachnamen oder ein Rezept erinnern, seine Brille wiederfinden… Diese Schwierigkeiten sind eigentlich die gewöhnliche Konsequenz des natürlichen Alterns oder eines fragilen Gefühlszustandes. Tatsächlich liegen Konzentrationsschwierigkeiten oft an Angstgefühlen, Depressionen und Stress. Doch mit dem Alter vergisst man weder die automatischen Bewegungen (Fahrradfahren, Tennis Spielen, Autofahren…), noch kulturelle Kenntnisse. Und schließlich geschehen viele unserer Handlungen automatisch, was die Tatsache erklärt, dass man sich nicht immer genau erinnert, ob man die Tür hinter sich auch gut zugeschlossen hat. Sorgen sollte man sich machen, sobald die Schwierigkeiten im Alltag zu einer wahren Behinderung werden und wiederholt erscheinen, die bei Personen, die keine Übersicht mehr über ihre Behandlung oder ihr Budget mehr hat, die sich regelmäßig verläuft und systematisch alles vergisst, was man ihr sagt. In solchen Situationen sollte man einen Arzt aufsuchen, der entscheiden wird, ob die Person sich an einen Neurologen oder einen Psychiater wenden soll. Sollten einige der unten aufgelisteten Punkte zutreffen ist das Aufsuchen eines Arztes dringend.

Ein Alltagsleben mit dauendem Gedächtnisverlust gehört nicht zum normalen Alterungsprozess. Es ist eher ein Zeichen der Alters-Demenz, ein

Zerfall des Gedächtnis, der logischen Denkfähigkeit. Die häufigste auftretende Demenz ist die Alzheimerkrankheit, eine Funktionsstörung, die zu einem Verlust von Nervenzellen und Verbindungen der Synapsen führt.

Die amerikanische Alzheimer’s Association, die größte Vereinigung der Welt im Bereich der Forschung und Unterstützung für die Alzheimerkrankheit, hat eine Checkliste mit 10 Punkten der geläufigsten Symptome zusammengestellt, um die ersten Zeichen der Krankheit besser zu erkennen.

  1. Gedächtnisverlust.

Informationen, die man erst kürzlich erhalten hat, zu vergessen, ist eines der häufigsten Anzeichen einer Demenz oder der Alzheimerkrankheit.

  1. Schwierigkeiten bei vertrauten Aufgaben.

Menschen, die an einer Demenz oder an Alzheimer erkranken, haben oft Schwierigkeiten mit alltäglichen Aufgaben, die ihnen einst vertraut waren und fast automatisch ausgeführt wurden. Beispiel: Eine Person kann sich nicht mehr an die einzelnen Schritte erinnern, um ein Essen zuzubereiten, einen Haushaltsgegenstand zu benutzen oder wie man einem langjährigen Hobby nachgeht.

  1. Sprachprobleme.

Menschen, die unter Alzheimer leiden, vergessen oft einfache Wörter oder ersetzen ungewohnte Wörter durch ungeeignete. z.B. anstelle von Zahnbürste sprechen sie vom “dem Ding für ihren Mund”.

  1. Orientierungsstörung in Ort und Zeit.

Menschen, die an der Alzheimerkrankheit leiden, können sich in ihrer eigenen Nachbarschaft verlaufen, vergessen wo sie sind und wie sie dorthin gekommen sind, und finden den Weg nach Hause nicht mehr.

  1. Schlechtes oder schwächeres Urteilsvermögen.

Alzheimerkranke neigen dazu, sich unangemessen zu kleiden, tragen an einem warmen Tag mehrere Kleiderschichten übereinander oder zu leichte Kleidung an einem kalten Tag

  1. Schwierigkeiten beim abstrakten Denken.

Eine Person, die an Alzheimer leidet, kann sogar vergessen, wozu Zahlen dienen und wie man mit ihnen umgeht.

  1. Sachen verlegen.

Sein Portemonnaie oder seine Schlüssel zeitweise zu verlegen, kann jedem einmal passieren. Eine alzheimerkranke Person kann Dinge an ungewöhnliche Orte legen: ein Bügeleisen im Kühlschrank oder eine Armbanduhr in die Zuckerdose.

  1. Wechselhafte Launen und Verhalten.

Bei Alzheimerkranken kann es, ohne offensichtlichen Grund schnell zu Stimmungsschwankungen kommen — von einem ruhigen Zustand, zu Tränen, von Tränen wiederum zu Wutausbrüchen.

  1. Persönlichkeitsveränderungen.

Die Persönlichkeit von Personen, die unter einer Demenz oder Alzheimer leiden, kann sich drastisch verändern. Sie können völlig verwirrt sein, argwöhnisch, ängstlich, oder plötzlich völlig abhängig von einem Familienmitglied werden.

  1. Teilnahmslosigkeit.

Alzheimerkranke können extrem passiv werden und stundenlang vor dem Fernseher sitzen, mehr schlafen als normal oder einfach nicht mehr an alltäglichen Aktivitäten teilnehmen wollen.

Wenn Personen Ihres Umfelds diese Symptome verspüren, wenden Sie sich noch heute an einen Arzt. Es ist wichtig, die Alzheimerkrankheit oder andere Demenzen frühzeitig und präzise zu diagnostizieren, um die richtige Behandlung, Pflege und Unterstützung zu erhalten.

Fazit:  Durch regelmäßiges Arbeitsspeichertraining und sinnvolle Körperertüchtigung können Sie den Ausbruch einer möglichen Alzheimerkrankheit sicher hinausschieben, und zwar beträchtlich. Langzeitstudien reden von 6-10 Jahren. Was ebenso wichtig und lohnenswert erscheint ist die effektiv gewonnene Lebensqualität.

Meine überzeugte These lautet:

„in den kommenden Jahren wird die gleichzeitige Ertüchtigung der geistigen und körperlichen Fitness der Megatrend werden!“

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