Gehirntraining tanzen

Tanzen wirkt als wahres Gehirntraining und macht geistig fit (update)

Marcel Liechti, Gehirntrainer GfG

Tanzen hält fit und wirkt als wahres Gehirntraining, was schon länger bekannt ist. Aber wie effektiv hilft es beispielsweise älteren Menschen? Genau das haben jetzt Bochumer Forscher getestet – mit verblüffendem Ergebnis: Übten die betagten Probanden nur einmal pro Woche ein speziell für ältere Leute entwickeltes Tanzprogramm, verbesserte dies ihre geistige Fitness und steigerte ihre Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit.

Fazit vorweg: Schon eine Stunde Tanz pro Woche verbessert Aufmerksamkeit, Gedächtnis- und Reaktionsfähigkeit messbar!

Wieso? Das Tanzen selbst in “kleinen Dosen” liefert schon messbar positive Wirkungen berichten die Neurologen. Viele Menschen wünschen sich, bis ins hohe Alter selbstständig leben und wohnen zu können. Das aber setzt voraus, dass man seinen Alltag auch als älterer Mensch noch gut bewältigen kann, sowohl geistig als auch körperlich. Neurowissenschafter der Ruhr-Universität Bochum untersuchten daher gezielt, was man tun kann, um im Alter fit zu bleiben. Aus Studien mit Tieren ist bereits bekannt, dass eine reizvolle und herausfordernde Umgebung in Gesellschaft degenerative Alterungsprozesse vermindert und die Lernfähigkeit steigert.

Gehirntraining
Die mehrfache Schweizermeisterin in den Lateinamerikanischen Tänzen

Einige Studienresultate

Studien belegen, dass Tanzen fit hält und sogar Demenz vorbeugen kann. Ja, richtig, sogar tiefgreifenden degenerativen Erkrankungen des Gehirns – wie Demenz – kann durch Tanzen begegnet werden. Klingt ja irgendwie unglaubwürdig, aber durch die stetig steigende Technisierung der Untersuchungsmöglichkeiten konnten positive Effekte nachgewiesen werden. Nicht nur die Bewegung an sich, die schon zu einer Neuverknüpfung von Neuronen und auch der Neuentstehung ebendieser beitragen kann, wäre eine klasse Alternative zu Medikamenten. Tanzen in Gruppen bietet jedoch nicht nur einfach Bewegung. Durch den Rhythmus der Musik werden die Bewegungen dem Takt angepasst, wozu eine gute Koordination zwischen Gehör und Muskelgruppen vonnöten ist. Auch die Interaktion mit anderen Menschen wird sich positiv auf die Gehirnfunktionen auswirken, da jede soziale Interaktion viele Gehirnregionen anregt.

Schaut man sich Demenz als Erkrankung des Gehirns genauer an, kann man ganz unwissenschaftlich sagen, dass die Kommunikation zwischen einzelnen Nervenzellen nicht mehr so flüssig läuft und Nervenzellen, die nicht mehr benutzt werden, im Laufe der Zeit einfach absterben. Je weniger Nervenzellen miteinander kommunizieren können, desto geringer wird die kognitive Leistung. Wird das Gehirn gefordert, hat es die unglaubliche Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und neue Nervenzellen und neue Verbindungen zu schaffen. Genau hier könnte Tanzen einsetzen. Durch eine Choreographie und feste Schrittfolge, die zum Takt passen sollte, sind die vorhandenen Gehirnzellen gezwungen, miteinander zu „reden“. Die Bewegung kann außerdem dafür sorgen, dass bestimmte Wachstumshormone ausgeschüttet werden, die für die Neubildung von Gehirnzellen mitverantwortlich sind.

Tanzen erhöht die Neuroplastizität (Auszug aus einer bekannten Tanz-Studie)

Wissenschaftlich ausgedrückt erhöht Tanzen die Neuroplastizität! Dies ist die Fähigkeit, sich auf Reize von außen einzustellen, sich auf neue Umgebungen schnell einzustellen und neue Reize in vorhandenes „Wissen“ zu integrieren.

Tanzen scheint hierzu nicht nur eine geeignete Maßnahme, sondern gleichzeitig macht es auch noch Spaß und fördert das soziale Miteinander, da man Tanzkurse selten alleine besucht. Um die genauen Erfolge messen zu können, führten griechische Forscher folgende Untersuchung durch:

  • Die Probanden (alle hatten das 60. Lebensjahr vollendet, es lagen keinerlei Demenz-Symptome vor) wurden in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe sah über insgesamt 24 Wochen Dokumentationen über die griechische Kultur an und sollte hinterher Fragen hierzu beantworten. Die andere Gruppe nahm über denselben Zeitraum an einem Kurs teil, der ihnen griechische Tänze näherbrachte.
  • Die „Tanzgruppe“ bestand aus 21 Menschen, deren Durchschnittsalter 66 Jahre betrug. Die andere Gruppe, bestehend aus ebenfalls 21 Personen, wies ein Durchschnittsalter von 68 Jahren auf.
  • vor der Studie sowie danach wurden die Probanden ausgiebig zu Gehirnaktivität (per EEG) sowie zu körperlicher Gesundheit und psychischem Zustand untersucht.
Verdichtetes Netzwerk von Neuronen und Synapsen als Ausdruck von erhöhter Neuroplastizität

 

 

 

 

Als Vergleich und zum Einschätzen der Ergebnisse wurde als Maßstab der sogenannte „Small-World-Property“ – Wert genommen. Dieser wird anhand von EEGs an gesunden und durchschnittlich leistungsfähigen Gehirnen gemessen. Er besagt, wie weitreichend die Kommunikation innerhalb des Gehirns stattfindet, das heißt, ob viele Nervenzellen in unterschiedlichen Gehirnregionen untereinander kommunizieren, oder ob dies lediglich in kleinen, abgeteilten Bereichen geschieht.

In früheren Studien wurde nämlich herausgefunden, dass bei Erkrankungen wie Demenz die Kommunikation zwischen weit entfernten Nervenzellen immer geringer ausfällt und die Denkleistungen eher in kleinen begrenzten Bereichen stattfindet.

Im Aufbau unterschieden sich die beiden oben genannten Gruppen nicht. Die Verteilung von männlichen und weiblichen Personen war ausgeglichen, die Denkleistung, der Ausbildungsstand, das Körpergewicht war ausgeglichen. Das erste und weniger verblüffende Ergebnis der Studie besagt:

Tanzen lernen fördert die körperliche Fitness! Dies scheint nicht verwunderlich, da die Tanzgruppe sich regelmäßig bewegte, während die andere Gruppe vor einem Bildschirm saß und sich körperlich nicht betätigen musste.

Welche Veränderungen waren jedoch in den Gehirnen der Tanzgruppe im Vergleich mit der anderen Gruppe aufgefallen?

Die „Small-World-Property“ hatte sich eindeutig verändert. Die Kommunikation innerhalb der Gehirne war weitreichender als vor der Studie. Außerdem war die Weiterleitung von Reizen schneller geworden, was eine deutliche Umstrukturierung der Kommunikationswege aufzeigt.

Die Netzwerke des Gehirns passen sich den äußeren Reizen an! Für die meisten Probanden war Tanzen eine ganz neue Erfahrung. Diese Herausforderung forderte die Kommunikation der unterschiedlichsten Gehirnregionen und führte somit zu einem erweiterten Netzwerk von Nervenzellen. Besonders spannend war die Beobachtung, dass sich körperliche Fitness und geistige Denkleistung gleichzeitig steigerten. Je höher die körperliche Fitness wurde, desto besser wurden die kognitiven Leistungen.

 

Fazit:     Zusammengefasst hat die Studie herausgefunden, dass ein regelmäßiges Tanztraining die Neuroplastizität der älteren Menschen deutlich erhöhen kann!

 

Diese Tatsache kann vor allem dazu dienen, Alternativen zur klassischen Behandlung mit Medikamenten zu entwickeln. Die komplexe Stimulierung von unterschiedlichsten Gehirnregionen beim Erlernen unterschiedlichster Tänze kann ein wertvoller Aspekt bei der Behandlung und Vorbeugung von Demenz sein. Und davon abgesehen, macht Tanzen in einer Gruppe auch viel mehr Spaß als die bisher angebotenen medizinischen Interventionen.

Das, was schon lange aus Untersuchungen mit Tieren bekannt ist, kann nach dieser Studie nun auch auf den Menschen übertragen werden: Tanzen bedeutet körperliche Aktivität, die den individuellen Fähigkeiten angepasst werden kann und dennoch genügend Spielraum für Entwicklungen bietet. Das Erlernen von Schrittfolgen und Kombinationen ist darüber hinaus eine beträchtliche Herausforderung für das Gehirn. Im Zusammenspiel mit der sozialen Interaktion und der akustischen und emotionalen Stimulation entsteht beim Tanzen so die nahezu perfekte reizreiche und herausfordernde Umgebung für den Menschen.

In einer weiteren Studie untersuchten die Forscher den Einfluss des speziell für diese Altersgruppe zusammengestellten Test-Programms. Während rund 25 Teilnehmer über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal pro Woche eine Stunde lang tanzten, erhielt eine Kontroll-Gruppe im gleichen Zeitraum keinen Tanzkurs. Vor und nach dem Kurs durchliefen die Studienteilnehmer Tests, in denen verschiedene Merkmale und Fähigkeiten untersucht wurden, um möglichst aussagekräftige Informationen zum Arbeitsspeicher – wie Merkspanne, Aufmerksamkeit, Informationsgeschwindigkeit (IVG), usw. – zu erhalten. Der Fokus der Untersuchungen lag dabei bewusst nicht auf Bereichen, die typischerweise mit dem Tanzen in Verbindung gebracht werden, wie Stand- oder Körperhaltung, sondern auf der Aufmerksamkeit, der Denk- und Merkfähigkeit sowie der subjektiven Empfindung der momentanen Situation.

Das Ergebnis der Studie:

Während sich bei der Kontrollgruppe keine Veränderungen zeigten, stellten die Forscher bei den Tänzern signifikante Verbesserungen fest. Sowohl ihr Gedächtnis, ihre Wahrnehmung und ihre Aufmerksamkeit als auch körperliche Fertigkeiten wie Balancegefühl verbesserten sich deutlich. Interessanterweise zeigte der Tanzkurs ausgerechnet in dem Bereich, in dem die Forscher es erwartet hätten, keine Wirkung: bei der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. Ein bemerkenswerter Umstand, da zum Beispiel Verbesserungen des Denkvermögens und der Lernfähigkeit häufig mit einer verbesserten Herz-Kreislauf Leistungsfähigkeit verbunden sind.

Tanz-Training hält Körper und Geist  fit!

Durch das Tanzen lässt sich dieser Effekt auf den Menschen übertragen: Tanzen bedeutet körperliche Aktivität, die den individuellen Fähigkeiten angepasst werden kann und dennoch genügend Spielraum für Entwicklungen bietet. Das Erlernen von Schrittfolgen und Kombinationen ist darüber hinaus eine beträchtliche Herausforderung für das Gehirn. Im Zusammenspiel mit der sozialen Interaktion und der akustischen und emotionalen Stimulation entsteht beim Tanzen so die nahezu perfekte reizreiche und herausfordernde Umgebung für den Menschen.

In ihrer Studie untersuchten die Forscher den Einfluss des speziell für diese Altersgruppe zusammengestellte Test-Programm. Während rund 25 Teilnehmer über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal pro Woche eine Stunde lang tanzten, erhielt eine Kontroll-Gruppe im gleichen Zeitraum keinen Tanzkurs. Vor und nach dem Kurs durchliefen die Studienteilnehmer Tests, in denen verschiedene Merkmale und Fähigkeiten untersucht wurden, um ein möglichst aussagekräftige Informationen zum Arbeitsspeicher wie Merkspanne, Aufmerksamkeit, Informationsgeschwindigkeit(IVG), usw. zu erhalten. Der Fokus der Untersuchungen lag dabei bewusst nicht auf Bereichen, die typischerweise mit dem Tanzen in Verbindung gebracht werden, wie Stand-, Körperhaltung, sondern auf der Aufmerksamkeit, der Denk- und Merkfähigkeit sowie der subjektiven Empfindung der momentanen Situation.

Das Ergebnis der Studie: Während sich bei der Kontrollgruppe keine Veränderungen zeigten, stellten die Forscher bei den Tänzern signifikante Verbesserungen fest. Sowohl ihr Gedächtnis, ihre Wahrnehmung und ihre Aufmerksamkeit als auch körperliche Fertigkeiten wie Balancegefühl verbesserten sich deutlich. Interessanterweise zeigte der Tanzkurs ausgerechnet in dem Bereich, indem die Forscher es erwartet hätten, keineWirkung: beiderLeistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. „Ein bemerkenswerter Umstand, da zum Beispiel Verbesserungen des Denkvermögens und der Lernfähigkeit häufig mit einer verbesserten Herz-Kreislauf-Leistungsfähigkeit verbunden sind“.

Vergleich zweier Studien: Es fällt auf, dass diese Tanzstudie sich weitestgehend deckt mit der Mini-Trampolin-Studie von Neuronalfit, wo man nach einer 8-wöchigen Intervention zum exakt gleichen Ergebnis gelangte. Offensichtlich wird in der Praxis bestätigt, dass durch geeignete Bewegung mit parallel einhergehender Beanspruchung der kognitiven Resourcen die bekannte adulte Neurogenese stattfindet. Dies wird auch festgehalten in dem soeben erschienenen Buch: Sport macht schlau. Diese Dual-Tasking Übungen gehören zu den effektivsten Trainingsmöglichkeiten des menschlichen Arbeitsspeichers. Das Resultat ist doch sehr positiv und aufstellend! 
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